Ganz im Zeichen von Rettungsdiensten und Katastrophenschutz stand unser Besuch beim RKT in Schwarzenbach bei Pressath und bei der Integrierten Leitstelle Nordoberpfalz in Weiden, die ich zusammen mit Tina Winklmann, Leon Eckert und Mitgliedern der KVs Tirschenreuth, Neustadt an der Waldnaab und Weiden besucht habe.
Beim RKT Stützpunkt in Schwarzenbach bei Pressath tauschten wir uns mit Herrn Jürgen Zosel und Frau Silke Gehr aus. Hier erfuhren wir etwas über die verschiedenen Aufgabenbereiche des RKT. Ein wichtiger Gesprächsinhalt war auch die Telemedizin. Herr Zosel erklärte, dass ohne die Telemedizin das System nicht mehr funktionieren würde. Die Rettungswagen sind mit Kameras ausgestattet und eine synchrone Bild- und Tonübertragung zur permanenten Überprüfung der Vitalfunktionen würde es dem Arzt, der digital zugeschaltet ist ermöglichen, Anweisungen an das Personal im Rettungswagen zu geben. So wird auch die erhöhte Einsatzbelastung von Notärzt*innen reduziert. Frau Gehr teilte mit, dass durch die Schließung der kleinen Krankenhausstandorte Krankentransporte sowohl für die Patienten als auch für das Personal in den Rettungswagen länger dauern. Man bräuchte eigentlich eine erhöhte RTW-Abdeckung.
Herr Alfred Rast von der ILS erklärte, dass es bei der Integrierten Leitstelle Nordoberpfalz Probleme bei der Personalgewinnung gebe. Die Bediensteten würden in Wechselschicht arbeiten und die Work-Life-Balance sei für die Beschäftigten oft wichtiger als die Zuschläge. Auch mit der Rufnummer 116 117 der KVB gäbe es häufig Probleme. Anrufer*innen seien oft bis zu 30 Minuten in der Leitung, ohne weiterverbunden zu werden. Aus Verzweiflung würden viele dann die Nummer 112 wählen. Die Einführung des Telenotarztes sei ein Tropfen auf den heißen Stein, da es Problem bei der Telemetrie geben würde. Ein G4-Standard und eine gute Internetabdeckung seien zwingend notwendig, um die vielen Mobilfunklücken in unserer Region zu schließen. Robert Schmid teilte mit, dass auch der Stellenabbau ein großes Problem sei. Früher waren acht Arztbereiche und jetzt gebe es noch einen Arztbereich. 16 % der Notärzte sind über 55 Jahre alt. Helfen könnte hier eine Aufstockung der Studienplätze für Medizin. Das Landarztprogramm der Bayerischen Staatsregierung und eine Erhöhung der Bereitschaftspauschale für Ärzte seien auf jeden Fall positive Signale.